Nette Tipps, die Lobeshymnen auf von Schirach gehen mir mittlerweile aber etwas auf den Senkel. Bloß weil jemand eine präzise, knappe Sprache hat (die auch für jede RTL2-Doku eine prima Untermalung wäre), ist sein Schreibstil nicht automatisch brilliant. Und erfunden hat er diese knappe Prosa auch nicht. Und spätestens, wenn die dritte Geschichte (rede jetzt vom Buch “Schuld”) auf Nonsens-Sätze wie “Es war Spätsommer, die letzten Tage, der Wind war noch warm hier” enden, wird es irgendwann maniriert und leicht eitel. Dazu kommt, dass 18 Euro für 200 groß bedruckte Seiten (im Normaldruck käme wohl ein 100-Seiten-Heftchen raus) schon recht arg sind. Der Erfolg gibt dem Autor aber anscheinend recht.
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